Abschluss eines Mammutprojekts

Stadtpfarrer Wolfgang Häupl hielt zusammen mit Ruhestandsgeistlichem Raimund Arnold und Diakon Alfons Eiber den Festgottesdienst.
Stadtpfarrer Wolfgang Häupl hielt zusammen mit Ruhestandsgeistlichem Raimund Arnold und Diakon Alfons Eiber den Festgottesdienst.

Pfarrei Ast feiert Patrozinium, Pfarrfest und das Ende der Sanierungsmaßnahmen

 

In Ast hat es an Mariä Himmelfahrt gleich mehrere gute Gründe zum Feiern gegeben. Allen voran das Patroziniumsfest der Wallfahrtskirche. Zudem ist nun die Sanierung der Kirchhofmauer abgeschlossen. Des Weiteren wurde ein Bereich des Friedhofs neu gestaltet und im Zuge dessen das alte Friedhofskreuz restauriert. Außerdem war vor genau 25 Jahren die Sanierung des Alten Pfarrhofs beendet worden.

Die enorme Eigenleistung, die die Aster Pfarrgemeinde in jedes dieser Projekte gesteckt hat, nötigten nicht nur Bürgermeister Markus Ackermann gehörigen Respekt ab. Auch Landrat Franz Löffler zeigte sich beeindruckt vom Miteinander, das in Ast herrsche. Und die Aster wären nicht die Aster, wenn sie nicht schon das nächste Projekt im Auge hätten: Das Dach der Frauenbrünnlkapelle muss dringend renoviert werden. Und dafür war nicht nur die Kollekte beim Festgottesdienst bestimmt, sondern auch der Erlös aus dem Pfarrfest, das im Anschluss daran gefeiert wurde.

 

Traditionell begann das Patroziniumsfest damit, dass die Wallfahrer aus Waldmünchen in Empfang genommen wurden und gemeinsam mit den anderen Vereinen aus dem Pfarrgebiet in die Kirche einzogen. Im Gottesdienst ging Stadtpfarrer Wolfgang Häupl auf die Gottesmutter Maria ein. Sie habe keinen Augenblick gezögert und sei nie von ihrem Weg abgekommen. Mit ihrer mutigen und offenen Einstellung solle sie ein Vorbild sein. „Halten wir den Kurs, denn das Ziel wird unsere Vorstellungen bei weitem übertreffen“, ermutigte Häupl die Gläubigen.

 

Nach altem Brauch segnete der Geistliche dann die Kräuterbuschen. Musikalisch gestalteten der Aster Kirchenchor und die Waldmünchner Saitenmusi den Gottesdienst.

 

Mit viel Eigenleistung Kraftakt geschultert

Kirchenpfleger Alois Eiber ging auf die verschiedenen Gründe zum Feiern ein. 25 Jahre ist es her, dass die Sanierung des Alten Pfarrhofs abgeschlossen worden war. 1,5 Millionen D-Mark waren dafür veranschlagt. Zuviel für die Pfarrei, nur dank einem Drittel Eigenleistung machbar. Insgesamt hatten die Aster mehr als 5 500 Stunden an Arbeit investiert, um das Projekt zu schultern und die Kosten auf rund eine Million D-Mark zu drücken. „Ein riesen Kraftakt“, erinnerte sich Eiber. Dass man die Sanierung in Angriff genommen hatte, sei vor allem Pfarrer Arnold zu verdanken. „Danke, dass Sie diesen Schritt damals mit der Kirchenverwaltung gewagt haben.“

 

„Super Ergebnis“

Außerdem feiere man den Abschluss der Sanierung der Kirch- und Friedhofsmauer. In diesem Zusammenhang waren sämtliche Natursteinmauern rund um die Kirche freigelegt, neu verfugt, stabilisiert, verankert und die Abdecksteine mit Fugenblechen abgedichtet worden. Das Ergebnis sei „super“. Die Baumaßnahme kostete rund eine halbe Million Euro, dafür konnte ein Fördersatz von fast 65 Prozent erreicht werden. Der Rest – wieder mehrere hundert Stunden – wurden in Eigenleistung und durch Rücklagen der Kirchenstiftung gestemmt. 

 

Der dritte Grund zum Feiern war die Umgestaltung des Friedhofareals. Im Zug der Mauersanierung wurde eine neue Wasserstelle im alten Friedhof geschaffen, außerdem eine anonyme oder Gemeinschaftsurnenanlage angelegt. Zu guter Letzt wurde das Friedhofskreuz aus dem Jahr 1901 samt Christusfigur restauriert. Und auch im neuen Friedhof hat sich einiges verändert: Eine weitere Zufahrt wurde geschaffen, die Betonrandsteine entlang der geteerten Gehwege wurden durch Drei- und Zweizeiler aus Granit ersetzt, die Gehwege neu asphaltiert. Entlang der restlichen Grabstellen wurden mit Edelstahlblechen Abgrenzungen zu den mit Edelsplitt aufgefüllten Gehwegen geschaffen. Auch der Bereich der Bodenurnen wurde verändert und mit einer neuen Bepflanzung abgegrenzt.

 

PGR-Sprecherin Christiane Busch bedankte sich bei Alois Eiber.
PGR-Sprecherin Christiane Busch bedankte sich bei Alois Eiber.

Eins wollte Eiber nicht unerwähnt lassen: Den Grundstein dafür, dass sich das Kirchenumfeld einschließlich Friedhof heute so schön präsentiere, habe Pfarrer Arnold gelegt. Er hatte es 1968 zustande gebracht, den Großteil des Friedhofs um die Kirche zu verlegen. Er hatte 1990 den Anstoß dazu gegeben, das alte Schulhaus zu erwerben, abzureißen und dort einen Parkplatz anzulegen. Er war 1996 die Triebfeder für die Sanierung des Alten Pfarrhofs. Er hatte 1999 mit der Kirchenverwaltung den Bau des Leichenhauses vorangetrieben. „Sie haben schon immer einen Weitblick gehabt und geschaut, was die Erfordernisse der Zukunft sein werden.“

 

Nun versuche die Kirchenverwaltung, diesen Auftrag weiterzuführen. Die Eigenleistungen seien schon immer ein wichtiger Teil der Finanzierung gewesen, sagte Eiber und dankte allen Helfern – vor allem beim letzten Projekt, Gehweg Friedhof. Hier wurden mehr als 600 Arbeits- und 80 Maschinenstunden unentgeltlich geleistet. Damit konnten die Kosten um fast 50 Prozent gesenkt werden. Ein Dank galt auch dem OGV, der die Neuanpflanzung übernommen hatte. Auf das Ergebnis könne man stolz sein, sagte Eiber.

 

Dass die Aster nicht nur am Stammtisch feiern können, ist Landrat Löffler bekannt. Auch die Gottesdienste seien immer ein Erlebnis. Der heutige Grund, der Abschluss der verschiedenen Sanierungsmaßnahmen, zeige, dass öffentliche Gelder in Ast gut angelegt seien. Auch, wenn die Pfarrei Ast „steinreich“ sei, sagte Löffler mit einem Augenzwinkern in Anspielung auf die Kirchhofmauer. Die Projekte seien mehr als gelungen. Das Umfeld des Gotteshauses sei eines der schönsten im ganzen Landkreis. „Das zeigt, wie die Aster mit ihrem Glauben umgehen.“ Löffler ging in seiner Rede auch auf die jahrhundertelange Wallfahrertradition und das Gelübde der Gräfin ein. „In Ast funktioniert Kirche“, stellte er zufrieden fest.

 

Echt, kreativ, lebendig

 

Bürgermeister Markus Ackermann zollte den Astern Respekt und Wertschätzung für diese Mammutaufgabe. „Ast wäre nicht Ast, wenn die Pfarrei nicht solche Aktionen stemmen würde.“ Hier würden Glaube und Miteinander gelebt – „echt, kreativ und lebendig“. Großen Anteil daran habe Ruhestandspfarrer Raimund Arnold, den Ackermann als Galionsfigur bezeichnete. Ein jeder bringe in Ast seine Talente ein, insofern sei das Pfarrdorf ein Leuchtturm für die abendländischen Werte.

Stadtpfarrer Wolfgang Häupl segnete das restaurierte Friedhofskreuz.
Stadtpfarrer Wolfgang Häupl segnete das restaurierte Friedhofskreuz.

 

 

Nachdem alle das Lied „Muttergottes von Ast“ gesungen hatten, zogen sie in einer Prozession durch den neuen Eingang zum Friedhof. Dort segnete Häupl das restaurierte Friedhofskreuz.

Eine kühle Halbe war beim anschließenden Pfarrfest gefragt.
Eine kühle Halbe war beim anschließenden Pfarrfest gefragt.

 

 

Im Anschluss ging es zum gemütlichen Teil über: Rund um das Pfarrheim waren alle zum Pfarrfest eingeladen. 

 

 

Text und Fotos: Bucher