Kinderkirche über den jugendlichen Jesus

Die vom Kinderkirchenteam vorbereiteten Plätze im Gaubaldhaus reichten kaum, so viele junge Familien haben an der letzten Kinderkirche der Pfarreiengemeinschaft Waldmünchen-Ast im Pfarrheim „Gaubaldhaus“ teilgenommen, um wieder „lebendige Kinderkirche“ zu sein. 

Diese erlebten später auch die Gottesdienstbesucher in St. Stephan, als die Familien mit ihrer fröhlichen Kinderschar zum Vaterunser in die große Kirche einzogen.  

Zuvor im Gaubaldhaus eröffneten Pastoralreferent Martin Kowalski und das Kinderkirchenteam den Wortgottesdienst mit Kreuzzeichen, Gebet und dem Lied „Gott baut ein Haus, das lebt“, begleitet wie immer von Josef Platzer mit der Gitarre. Ein großer imposanter Toraschrein mit einer in hebräischer Originalschrift verfassten Schriftrolle, wie sie in Gottesdiensten zur Zeit Jesu Verwendung fand, stach beim Betreten des Saales ins Auge und ließ das Thema erahnen. Das lautete diesmal „Der 12jährige Jesus im Tempel“, ein Motto, das auch für die größeren Grundschulkinder sehr ansprechend war. Gerade diese Zielgruppe konnte sich gut in einen jugendlichen Jesus hineinversetzen, der neben dem Gehorsam seinen Eltern gegenüber auch eigene Wege gegangen ist und damit den Unmut von Maria und Josef auf sich gezogen hatte. Der junge Jesusknabe hatte sich nämlich nach der für damalige Familien üblichen Wallfahrt nach Jerusalem von seinen Eltern eigenmächtig abgesetzt und war im Tempel zurückgeblieben, um mit gelehrten Männern über die Heiligen Schriften zu diskutieren, ohne dass Maria und Josef davon wussten. Marianne Kowalski und Mona Fries stellten dieses Geschehen lebendig dar durch eine beeindruckende Verklanglichung des Evangeliums und durch achtsames Tragen der Jesuskerze über einen aus bunten Tüchern gelegten „Weg“ bis zu einem prächtig gestalteten Tempel aus Bausteinen in der Mitte. Pastoralreferent Kowalski schilderte in der Evangeliumserzählung, dass Jesus seinen Eltern nicht ungehorsam sein wollte, sondern „im Haus seines (himmlischen) Vaters“ sein musste. Zwar konnten Maria und Josef die Erklärung Jesu nicht recht nachvollziehen, vergessen konnten sie diese Begebenheit im Tempel aber auch nicht, habe sich dabei doch schon angedeutet, dass Jesus ein ganz besonderes Kind gewesen ist, nämlich Gottes Sohn. Anschließend trugen Eltern Fürbitten vor, in denen sie zum Beispiel um Geduld und Verständnis baten, wenn die Kinder anfangen, eigene Wege zu gehen sowie um Freude am Glauben und gegenseitige Wertschätzung in den Familien.

 

Nach dem Segen durften die Buben und Mädchen ein Stück Fladenbrot als „Wegzehrung“ und eine gebastelte kleine Schriftrolle mit zum Einzug in die Pfarrkirche mitnehmen, wo die Familien das Vater-unser-Lied wieder mit Gesten mitgestalteten und alle den Gottesdienst bis zum Ende mitfeierten. 

 

Die nächste Kinderkirche findet wegen Theaterwochen und anderer Belegungen des Gaubaldhauses voraussichtlich erst am Sonntag, 7. Mai, statt.