Pfarrei Ast ehrt beim Neujahrestreffen Ehrenamtliche

150 Ehrenamtliche zählt die Pfarrei. Mehr als 50 erhalten eine Auszeichnung.
150 Ehrenamtliche zählt die Pfarrei. Mehr als 50 erhalten eine Auszeichnung.

„Sind wir noch eine Pfarrgemeinde?“ Diese Frage hat Pfarrer Raimund Arnold im aktuellen Pfarrbrief gestellt. Und Pfarrgemeinderatssprecherin Christiane Busch musste zugeben, dass sie sich das gerade beim Gottesdienst für die Ehejubilare auch gefragt habe. Dann aber hätten die Vorbereitungen für das Neujahrestreffen begonnen. Und damit sei die beruhigende Gewissheit gekommen: „Ja, wir sind noch Pfarrgemeinde.“ 

„Absolute Spitzenreiter“ sind Josef Eiber und Elfriede Liegl (Mitte), die seit 60 Jahren dem Kirchenchor angehören.
„Absolute Spitzenreiter“ sind Josef Eiber und Elfriede Liegl (Mitte), die seit 60 Jahren dem Kirchenchor angehören.

Denn auf der Liste der Ehrenamtlichen stehen sage und schreibe 150 Namen – von den Mesnern über Lektoren, von Ministranten über den Kirchenchor bis hin zu den Kirchenschmückerinnen. Und das bei circa 700 Seelen. „Ich war und bin begeistert“, sagte Busch beim Dankabend für die Ehrenamtlichen, der am Donnerstag im Pfarrheim stattfand.

 

Pastoralreferent Martin Kowalski nutzte die Gelegenheit, sich bei Jürgen Liegl und Willi Landgraf für den Nikolausdienst zu bedanken. Der Verdienst daraus – 300 Euro – wurde zugunsten der Pfarrjugendarbeit gespendet. Busch konnte gemeinsam mit Stadtpfarrer Wolfgang Häupl und Kirchenpfleger Alois Eiber mehr als 50 Urkunden verteilen, da in den vergangenen beiden Jahren kein Ehrenabend stattgefunden hatte. „Absolute Spitzenreiter“ dabei waren Josef Eiber und Elfriede Liegl. Die beiden gehören seit 60 Jahren dem Kirchenchor an. Fast ebenso lang kümmert sich Marianne Haas als Mesnerin um die Kirche in Spielberg und Michael Urban aus Ast ist seit 50 Jahren Lektor.

Angesichts der Vielzahl an Ehrenamtlichen, die in der Pfarrei tätig sind, sagte Bürgermeister Markus Ackermann: „Ihr lebt christliche Werte mit Überzeugung.“ Eben das sei die richtige Antwort auf die Herausforderungen der Zeit, nämlich Dinge selbst in die Hand zu nehmen. „Ihr gestaltet eure Pfarrgemeinde selbst, und zwar mit Leidenschaft.“ Jeder ehrenamtlich Tätige bekam zum Dank ein Glas Honig aus dem Pfarrgebiet.

 

Kirchenpfleger Alois Eiber nutzte die Gelegenheit, um über den zweiten Bauabschnitt der Kirch- und Friedhofsmauersanierung zurückzublicken. Der Antrag ist Ende 2019 gestellt worden, doch dann kam Corona. Der Vorschlag, den alten Stadl ebenfalls zu sanieren, wäre mit 80 000 Euro plus Mehrwertsteuer und Planungskosten zu teuer gekommen. Also wurde der Abbruch beschlossen. Im März 2021 lag die Kostenschätzung für den zweiten Bauabschnitt der Kirchhofmauer vor: 258 469 Euro. Laut Finanzplan sollen 62 Prozent Fördergelder beantragt werden. Alle Mittel sind bewilligt. Im Herbst 2021 hat die Firma Flöttl drei Grabstellen im alten Friedhof aufgelöst und zwei versetzt beziehungsweise eine auf den neuen Friedhof verlegt. Nur durch die Umstrukturierung habe man Platz für die Bauarbeiten und die Neugestaltung im Bereich des anonymen Urnenfelds schaffen können. Die Firma Kolbeck begann im Frühjahr 2022 mit der Sanierung der Kirchhofmauer, die sie Allerheiligen abschloss. Die geschätzten Gesamtkosten von 40 000 Euro werden nicht über-, sondern unterschritten – auch weil viel Eigenleistung mit eingebracht worden sei.

 

Eiber machte keinen Hehl daraus, dass es mit der Bauleitung nicht immer einfach gewesen sei. Er sei mehr als 300 Stunden auf der Baustelle vor Ort gewesen. Das habe sich im Nachhinein bei der Abrechnung als sinnvoll herausgestellt.

 

Der Kirchenpfleger informierte, dass die Zufahrt über die Wiese nicht mehr zurück gebaut wird. Vielmehr sei ein neues Tor gefertigt worden. „Somit haben wir eine Zufahrt für größere Fahrzeuge.“ Denn heuer nach Ostern sollen entlang der geteerten Wege im Friedhof die Randsteine durch Zwei- oder Dreizeiler aus Granit ersetzt werden. Dank der vielen Ehrenamtlichen könnten die Friedhofsgebühren immer noch niedrig gehalten werden.

 

Ein weiteres Großprojekt war die Restaurierung des Friedhofskreuzes. „Das wäre beim nächsten größeren Sturm einfach umgeknickt.“ Der mannshohe Christus war aufgeplatzt, die Firma Lecker reinigte, schweißte und schliff ihn ab, ehe er vergoldet und mit Klarlack überzogen wurde. Die Firma Urban zerlegte das Eisenkreuz, erneuerte die verrosteten Teile, sandstrahlte alles und baute die Einzelteile zusammen. Danach kam das Kreuz zum Verzinken. Nach Absprache mit Edwin und Sandra Liegl brachte es Heinrich Klein zur Firma Weinisch zum Beschichten.

Dann kam der letzte Akt: das Aufstellen des 150 Kilogramm schweren Korpus. Im November wurde ein neuer Sockel mit Weihwasserschale aufgestellt, eine Spende von Ruhestandspfarrer Raimund Arnold.

Text und Fotos: Bucher