Segnung des neuen Kapellendachs und der FFW-Spritze

Gemeinsam mit Pfarrer Raimund Arnold zelebrierte Stadtpfarrer Wolfgang Häupl den festlichen Gottesdienst.
Gemeinsam mit Pfarrer Raimund Arnold zelebrierte Stadtpfarrer Wolfgang Häupl den festlichen Gottesdienst.

Auch wenn die Temperaturen schon fast tropisch gewesen sind, so wollten dennoch jede Menge Gäste und Vereine mit den Dirmalern feiern. Gründe gab es hierzu gleich zwei: Die Kapelle hat ein neues Dach bekommen und die Feuerwehr darf stolz sein auf eine neue Förderpumpe. Bei einem Gottesdienst wurde beides mit dem kirchlichen Segen versehen.

Bekanntermaßen liegen die Dirmaler ja ganz oben, direkt an der Grenze zu Tschechien. Dass diese Lage so richtig zusammenschweißt, wurde am Festsonntag besonders deutlich. Nach den vielen Voranmeldungen hatten die Untergrafenrieder ihr Dorffest noch einmal kurzfristig umgekrempelt und für zusätzliche Sitzgelegenheiten gesorgt. Schon in der Früh brannte die Sonne herunter und trieb die Gäste auf schattige Plätzchen.

 

Der Höhepunkt des Tages sollte dann aber erst noch folgen: Mit einem Kirchenzug marschierten die Vereine und Abordnungen zum Platz bei der Kapelle, wo alles für einen festlichen Gottesdienst vorbereitet war. Stadtpfarrer Wolfgang Häupl und Pfarrer Raimund Arnold begrüßten die Vereine und luden wegen der heißen Temperaturen auch dazu ein, in der kühlen Kirche Platz zu nehmen. So waren dann auch nur wenig Gäste direkt in der prallen Sonne anzutreffen. Der Aster Kirchenchor umrahmte den Festgottesdienst musikalisch und gesanglich. 

 

In seiner Predigt erinnerte der Geistliche an die Verbindung von Kirche und Feuerwehr. Denn gerade früher dienten Kirchenturm und Kirchenglocken als die einzige Alarmierungsmöglichkeit, wenn irgendwo ein Feuer ausbrach. Die Kapelle in Untergrafenried gebe es zwar erst seit 1981, aber schon damals wurde gesagt: „Ihr könnt stolz sein auf diese Kapelle und euren Zusammenhalt.“ Er ging auch auf Johannes den Täufer ein, der im Besonderen dafür stehe, dass „ein jeder von Gott gewollt und gesandt sei und mit einer bestimmten Aufgabe versehen sei“.

 

Schließlich dankte Wolfgang Häupl für den Zusammenhalt und den gelebten Glauben im Dorf. „Bei euch ist die Kameradschaft wirklich sichtbar, ein herzliches „Vergelt’s Gott“ dafür.“ Mit einem ausführlichen Gang rund um das Gotteshaus segnete er das neue Kupferdach sowie die Förderpumpe der FFW Untergrafenried.

 

Nach dem Gottesdienst sprach Stefan Ruhland sowohl für den Kapellenbauverein als auch für die Feuerwehr und freute sich, dass nach monatelangem Stillstand nun endlich wieder viel möglich sei. „Dank der finanziellen Unterstützung von vielen Personen und Einrichtungen ist die Renovierung durchführbar gewesen“, so Ruhland. Er verschwieg nicht, dass beide Vereine eng miteinander verknüpft seien und den Zusammenhalt im Ort ausmachen würden. Überhaupt ist ihm dieser Zusammenhalt im Ort besonders wichtig. Zumindest im Kleinen entstehe so ein Stück heile Welt, was im Großen oft nicht möglich sei. Er hob auch hervor, dass die Kapelle eine Verbindung nach Grafenried hinter der Grenze darstellt.

 

Für Franz Löffler war das Fest Symbol für Einzigartigkeit, die großen Respekt und große Achtung verdiene. Er bezeichnete die Engagierten als Vorbilder mit einem besonderen Wert: „Jeder muss selbst irgendwo Verantwortung tragen, denn Heimat ist auch immer ein Stück weit Verantwortung.“ Angesichts der weltweiten Krisen sei es wichtig, die kleinen Dinge in Ehren zu halten.

 

Dies sah auch Bürgermeister Markus Ackermann ähnlich, der den damaligen Bau der Kapelle als Volltreffer bezeichnete. Denn die Lage der Ortschaft zusammen mit der Kapelle sei schlichtweg „Bilderbuch-Bayern“ und daher eine Freude für alle, das zu sehen. Er dankte aber auch der Feuerwehr Untergrafenried, die mit der neuen Förderpumpe Verantwortung für die Sicherheit in der Ortschaft übernommen habe.

 

Nachdem Festgottesdienst ging es zurück zum Feuerwehrgerätehaus, wo bereits Schweinebraten und jede Menge weitere Schmankerl auf die vielen Gäste warteten. Musikalisch unterhielten zunächst ein Alleinunterhalter und dann die Döferinger Blaskapelle die Gäste. Die Kinder konnten sich die Zeit bei einem tollen Kinderprogramm vertreiben. So ging das Fest dann auch bis in den Abend hinein.

Text und Fotos: Benjamin Schlegl