Die Festivitäten sprießen derzeit wieder aus dem Boden und so möchten auch die Dirrmaler nachholen, was in den vergangenen Monaten nicht möglich war: Das Kapellendach und die neue Förderpumpe werden gesegnet, anschließend werden ein Fest und ein Kinderprogramm angeboten.
In dem Dorf ganz oben und nahe der tschechischen Grenze sind im wesentlichen zwei Vereine aktiv, die sich eben auch um die Dorfgemeinschaft kümmern: Kapellenbauverein und Feuerwehr sind die Nähte, welche die Untergrafenrieder zusammenhalten. Beiden Vereinen steht Stefan Ruhland als Vorsitzender vor. Und der hatte schon seit langem vor, ein Fest abzuhalten. Denn für die Dirrmaler sind die beiden Neuigkeiten wichtige Fortschritte bei der Entwicklung ihres Dorfes. Das Dach der Kapelle, die dem Heiligen Johannes und dem Heiligen Georg geweiht ist, war bislang aus Holzschindeln und schon 40 Jahre alt. Die rauen Wetterbedingungen dort oben hatten dem Dach zugesetzt, zuletzt ein Hagelschauer 2018. Also entschieden sich die Verantwortlichen, das Dach zu sanieren und mit Kupfer anstatt Holz zu versehen. Das war zwar teurer, ist aber langlebiger.
Und die Sanierung ging auch nur, weil verschiedene Finanzierer wie Stadt, Landkreis und Diözese entsprechende Mittel aufbrachten. Aber auch Privatpersonen waren tolle Unterstützer. Denn ein Großteil der Arbeiten konnte nicht in Eigenregie ausgeführt werden, sondern musste vergeben werden. Aber die Mühen haben sich gelohnt. Natürlich hat der Kapellenbauverein auch weitere Projekte wie den Außenanstrich im Auge.
Der zweite Punkt der Festivität betrifft die Förderpumpe, die bereits 2018 beschafft worden ist. Schon mehrere Übungen und Einsätze hat sie auf dem Buckel, darunter auch der Brand bei der Perlseewirtschaft am 1. Januar 2020. Zur Segnung kam es bislang aber noch nicht. Dank der guten Einnahmen vom letzten Dorffest, das im Jahr 2017 stattfand, konnte die Beschaffung dieser Pumpe realisiert und mitfinanziert werden. Kommandant Thomas Roßmann dankte hier auch der Stadt Waldmünchen, welche die Beschaffung möglich gemacht hat.
Dass die Pumpe jetzt erst gesegnet wird, ist nicht nur Corona geschuldet, sondern auch, weil die Verantwortlichen nach 2017 nicht gleich wieder ein Fest abhalten wollten. „Jetzt aber ist ein Fest nicht nur geboten, wir möchten, dass das Dorf und seine vielen (auswärtigen) Unterstützer wieder zusammenkommen“, so Stefan Ruhland.
Besonders deutlich wird diese Unterstützung, wenn man auf die Mitgliederzahlen der FFW Untergrafenried blickt: 82 Mitglieder, darunter auch viele Mitglieder von außerhalb des Dorfes. Ein Fest soll alle zusammenbringen. Daher haben sie sich auch viele Gedanken über das Programm gemacht, das aber nun bewusst klein ausgefallen ist. „Die Gäste sollen miteinander ins Gespräch kommen und einfach ein paar schöne Stunden verbringen können“, erklärt der Vorsitzende, und betont dabei, dass für das Dorffest insbesondere die Bewohner der gesamten Pfarrei Ast angesprochen sind. Es wurde der Kreis der Einladungen daher auch klein gehalten. „Aber natürlich darf kommen, wer uns unterstützen möchte, egal woher.“ Recht kurzfristig haben sich die Verantwortlichen aber nun noch dazu entschlossen, einen kleinen Kirchenzug zum Gottesdienst durchzuführen. Mit viel Freude beginnen nun die Aufbauarbeiten und organisatorischen Angelegenheiten für das Fest am Sonntag.
Text und Fotos: Benjamin Schlegl
Das Programm:
9 Uhr: Frühschoppen am FFW-Haus
10.15 Uhr: Aufstellung zum Kirchenzug am FFW-Haus
10.30 Uhr: Gottesdienst mit Segnung bei der Kapelle
11.30 Uhr: Mittagessen am FFW-Haus
Nachmittags: Kaffee und Kuchen, Unterhaltungsprogramm für Kinder mit Alexandra.