Kräfte für friedliche Zukunft mobilisieren

Stellvertretend für die Vereine legte die Feuerwehr Untergrafenried am Kriegerdenkmal in Ast einen Kranz nieder.
Stellvertretend für die Vereine legte die Feuerwehr Untergrafenried am Kriegerdenkmal in Ast einen Kranz nieder.

Die Freiwillige Feuerwehr Untergrafenried hat am Sonntag stellvertretend für die Feuerwehren und den Schützenverein der Pfarrei Ast im Gedenken an die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt am Kriegerdenkmal einen Kranz niedergelegt. Wie bereits im Vorjahr hat die Pfarrei Ast den Gottesdienst zum Volkstrauertag coronabedingt in kleinem Kreis begangen. Die Feuerwehren waren nur mit einer Fahnenabordnung vertreten, sie stellten sich im Altarraum auf.

Am Volkstrauertag, an dem man der Opfer von Krieg, Terror und Gewalt gedenke, so Ruhestandsgeistlicher Raimund Arnold, seien die biblischen Texte des Sonntagsgottesdienstes so aktuell wie nie. Kriege und Unruhen erschreckten die Menschen auch in unserer Zeit. Ängste machten sich breit. Die Sehnsucht nach Frieden und Heil sei groß. Hier biete Gott seine Hilfe an. Denn am Ende stehe nicht der Drache, sondern das Lamm.

 

In seiner Predigt fragte der Geistliche, warum man 76 Jahre nach Kriegsende immer noch den Volkstrauertag begehe. Blicke man auf unsere Zeit, erkenne man einen Teufelskreis, bestehend aus Gewalt und Gegengewalt. Diese Spirale könne man nur entwaffnen mit unermüdlicher Liebe. Darum gebe es den Volkstrauertag, und nicht, um Vergessenes loszulassen, nicht um Wunden nicht zuheilen zu lassen und nicht um Rückschau zu halten, „sondern um das Grauen der Vergangenheit zu entreißen und Kräfte für die Zukunft zu mobilisieren“. In der Pfarrei Ast hatten 66 junge Menschen im Zweiten Weltkrieg ihr Leben lassen müssen, Menschen in der Blüte ihres Lebens, zwischen 16 und 40 Jahren. Arnold: „Ihr Tod soll daran erinnern, dass sie an die Zukunft geglaubt haben.“

 

Michael Urban verlas die Namen der 66 gefallenen und vermissten Soldaten der Pfarrei Ast. Vor dem Kriegerdenkmal mahnte Pfarrer Arnold, dass der Schrecken des Kriegs und seine Opfer nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Das Kriegerdenkmal sei Mahnmal, derartiges Leid zu verhindern. Zum Schluss spielte die Bläsergruppe des Musikvereins Waldmünchen das „Lied vom guten Kameraden“.

Text und Foto: Bucher