Aster Adebar-Nachwuchs gedeiht prächtig

Die beiden Aster Jungstörche haben sich bis jetzt gut entwickelt.
Die beiden Aster Jungstörche haben sich bis jetzt gut entwickelt.

Während es bei den Störchen in Waldmünchen mit dem Nachwuchs wieder nicht geklappt hat – aber immerhin ist das Paar noch da und macht die Wiesen der Umgebung unsicher – gedeiht der Nachwuchs der Aster Störche prächtig, wie unsere Bilder beweisen. Diese hat Walter Urban geschossen.

Die Waldmünchner Störche am aufgeständerten Horst am Taubert-Kamin sind nicht die einzigen, bei denen es heuer mit dem Nachwuchs nichts geworden ist. Anfang Mai seien vor allem im Raum Cham etliche Jungstörche umgekommen, sagt LBV-Geschäftsführer Markus Schmidberger. Verluste gab es auf einem Chamer Horst, in Untertraubenbach, Hof und Roding. Die Störche seien mit der Brut relativ früh dran gewesen und mit dem sehr kalten Wetter nicht zurechtgekommen, sagt der Experte.

 

In Ast hat es aber gleich im ersten Anlauf geklappt. Erster Anlauf deshalb, weil sich heuer zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder ein Storchenpaar im Dorf niedergelassen hat. Das Elternpaar hat den Horst auf dem Kirchendach selbst gebaut und schon bald saßen zwei Junge darin. Beide Jungvögel haben die zwei Altvögel bisher erfolgreich großgezogen. Genauer weiß Caroline Stautner über die Aster Störche Bescheid. Die Mitarbeiterin der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt hat das Ehrenamt der Storchenhorstbetreuung übernommen.

 

Das Elternpaar habe im Mai, also relativ spät, zu brühten begonnen, erzählt sie. Es sei auch noch ein recht junges Paar. Anfang Juni habe man dann die Jungen gesehen.

 

Aufgrund des späten Brutbeginns sind auch die Jungstörche jetzt spät dran. Aber Stautner hofft, dass sie noch rechtzeitig zum Abflug ins Winterquartier fit werden, wenn sie genug zu futtern bekommen. Denn insgesamt seien sie gut gediehen, sagt Stautner. Allerdings flögen die Jungvögel zwei bis drei Wochen eher los als die Altvögel. Und der Flug nach Afrika sei sehr anstrengend. Andererseits überwinterten manche Störche auch im südlichen Europa – oder blieben gleich ganz hier. 

Das Elternpaar bringt viel Futter.
Das Elternpaar bringt viel Futter.

 

Die Elternvögel füttern den Jungen anfangs in erster Linie große Mengen Regenwürmer. Später dann Mäuse, Frösche, große Heuschrecken und so weiter. „Kunterbunt und kurios“ sei, was Störche alles verfüttern, meint Stautner lachend. Mäuse seien mit das Hauptnahrungsmittel, Frösche dagegen würden eher weniger gefangen. Auch abgesehen von der Fütterung kümmern sich die Storcheneltern in Ast sehr gut um ihre Jungen. Als es stark regnete, seien sie mit ausgebreiteten Flügeln auf dem Horst gestanden, um den Nachwuchs zu schützen, berichtet Stautner.

 

Und auch vor einem dritten Altvogel, der in Ast unterwegs ist, müssen die Eltern ihre Jungen bewahren. Dieser möchte offenbar den Horst besetzen. „Man hört die Störche auch immer wieder klappern, zischen und fauchen“, erzählt Stautner. Die Turmfalken, die andere Störche bereits erfolgreich verjagt haben, stören das aktuelle Paar dagegen überhaupt nicht. Stautner: „Da sind sie völlig entspannt.“

 

Entspannt ist auch das Zusammenleben der Störche mit den Dorfbewohnern. „Die waren schon fast bei jedem Aster im Garten“, weiß Caroline Stautner. Sie hätten das Dorf richtiggehend in Beschlag genommen. Im Garten ihrer Familie sei einer der Störche vor kurzem auf dem Spielhäuschen der Kinder gesessen.

 

Insofern sind die Störche inzwischen ein begehrtes Fotomotiv der Aster geworden – die Familie Laubmeier, die ebenfalls sehr um die Tiere besorgt sei, gehe sogar immer wieder mit Interessierten auf den Kirchturm, damit diese in den Horst schauen können – und eine echte „Bereicherung“, wie Caroline Stautner findet.

Jetzt warten die Aster nur noch darauf, die ersten Flugversuche der beiden jungen Störche beobachten – und natürlich fotografieren – zu können.

 

Wie Caroline Stautner informiert, sind die Aster Störche nicht beringt. Das liege daran, dass das nur in den ersten Lebenswochen der Störche möglich sei, in denen sie einen Totstellreflex hätten. Würde man das Beringen später vornehmen, bestünde die Gefahr, dass sich die Tiere verletzen.

 

Text: Marion Meinke

Fotos: Walter Urban