Gewalt mit Liebe entwaffnen

Pfarrer Raimund Arnold erinnerte an die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt. 
Pfarrer Raimund Arnold erinnerte an die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt. 

Im kleinen Kreis hat die Pfarrei Ast den Gottesdienst zum Volkstrauertag gefeiert. Anders als in den Vorjahren waren die Feuerwehren nur mit einer Fahnenabordnung vertreten, die sich im Altarraum aufgestellt hatten.

Der Volkstrauertag, an dem man der Opfer von Krieg, Terror und Gewalt gedenke, werde am letzten Sonntag im Kirchenjahr gefeiert, sagte Ruhestandspfarrer Raimund Arnold. Unruhen und Kriege auf der Welt erschreckten die Menschen und man fühle sich hilflos. Ängste machten sich breit und lähmten das Leben. Menschen sehnten sich nach Frieden in einer Zeit der Bedrängnis und Not. Hilfe könne Gott leisten, indem man an ihm festhalte.

 

In seiner Predigt fragte der Geistliche, warum man 75 Jahre nach Kriegsende noch den Volkstrauertag feiere. Schaue man in unsere Zeit hinein, erkenne man einen Teufelskreis, bestehend aus Gewalt und Gegengewalt. Diese könne man nur entwaffnen mit der unermüdlichen Liebe.

 

Darum gehe es beim Volkstrauertag. Nicht um Vergessenes loszulassen, nicht, um Wunden nicht heilen zu lassen und nicht, um Rückschau zu halten, sondern um das Grauen der Vergangenheit zu entreißen und Kräfte für die Zukunft zu mobilisieren.

 

In der Pfarrei Ast hätten 66 junge Menschen im Zweiten Weltkrieg ihr Leben lassen müssen, Menschen in der Blüte ihres Lebens, zwischen 16 und 40 Jahren. Ihr Tod solle daran erinnern, dass sie an die Zukunft geglaubt haben.

 

Michael Urban verlas dann die Namen der 66 gefallenen und vermissten Soldaten der Pfarrei Ast. Neben dem Altarraum war ein Birkenkreuz aufgestellt, an dem ein Soldatenhelm hing. Dorthin verlegte Pfarrer Arnold die Andacht, die sonst vor der Kirche beim Kriegerdenkmal stattfindet.

 

Ein Kranz, der vor dem Volksaltar lag, erinnerte an die Opfer von Terror, Krieg und Gewalt. Am Ende der Andacht spielte eine Bläsergruppe das Lied vom guten Kameraden, bei dem die Fahnen gesenkt wurden.

Text und Foto: Bucher