Pfarrer Raimund Arnold seit 55 Jahren in Ast

Diese Tafel wird an Pfarrers Raimund Arnolds Wirken in Ast erinnern.
Diese Tafel wird an Pfarrers Raimund Arnolds Wirken in Ast erinnern.

Pfarrer Raimund Arnold ist seit 65 Jahren Priester, 55 davon wirkt er in Ast – seiner ersten und einzigen Pfarrstelle. In diesen 20 099 Tagen hat der Geistliche in dem kleinen Pfarrdorf Spuren hinterlassen, im kirchlichen wie im weltlichen Leben. Ast und Pfarrer Arnold gehören zusammen. „Da bin i dahoam“, sagte der Geistliche, als er am Sonntag mit seinen Astern Gottesdienst feierte. Darin dankte er Gott für die große Gnade, solange seelsorglich tätig sein zu dürfen und den Astern, „dass ihr es so lang mit mir ausgehalten habt“.

Ein Blumenteppich schmückte den Altarraum.
Ein Blumenteppich schmückte den Altarraum.

Statt einer Predigt nutzte der Geistliche die Gelegenheit, auf sein priesterliches Wirken zurückzublicken. Er erinnerte an die Zeit, als er nach Ast kam und zunächst noch bei Familie Schön wohnte, weil das Pfarrhaus erst hergerichtet werden musste. Sein Ziel sei es von Anfang an gewesen, eine lebendige Pfarrgemeinde zu formen, „indem wir in Frieden zusammenleben und die Freude nicht zu kurz kommt“. Dass er sein Ziel erreicht habe, sei aber nicht allein sein Verdienst, sondern in erster Linie das der Gemeinde. Pfarrer Arnold dankte allen, auch jenen, die bereits verstorben sind, für die stete Unterstützung und Bereitschaft, an einer lebendigen Gemeinschaft mitzuarbeiten. „Ich bitte Sie, auch weiterhin zusammenzustehen und Kirche zu sein.“ In seinen Dank schloss der Geistliche auch die Menschen ein, die privat für ihn da waren und ihm halfen, „dass ich weitermachen konnte – auch in schweren Zeiten. Vergelts Gott für alles“.

 

Weil die Aster ihren Herrn Pfarrer in- und auswendig kennen, ist auch seine Leidenschaft fürs Wandern kein Geheimnis. Und so hatte Stephanie Mauerer einen Trekking-rucksack mitgebracht, dessen Inhalt so vielfältig war, „wie Sie es sind“. Darin war eine Stola, weil Arnold Seelsorger mit ganzem Herzen sei. Priester zu sein, sei für ihn nicht Beruf, sondern Berufung. Auch eine Landkarte war drin: als Symbol für Arnolds baumeisterliche Tätigkeit. Wanderstöcke und eine Bierflasche durften nicht fehlen. Denn der Geistliche liebt nicht nur das Wandern, sondern sitzt auch gerne in gemütlicher Runde zusammen. Zu guter Letzt zog Mauerer einen kleinen Engel aus dem Rucksack. „Vergelts Gott, dass Sie mit ihren bunten Facetten das Leben in Ast so bereichert haben und bereichern werden“, sagte Mauerer.

55 Jahre in ein- und derselben Pfarrei, das sei wahrlich ein Grund zum Feiern, sagte Pfarrgemeinderatssprecherin Gertraud Maier. „55 Jahre, in denen Sie mit uns und wir mit Ihnen auskommen“, fügte sie mit einem Augenzwinkern an.

 

 

 

Am Pfarrer-Arnold-Platz, den die Aster ihrem Geistlichen zum 40-jährigen Priesterjubiläum gewidmet hatten, wartete dann eine Überraschung auf den Geistlichen. Dort durfte er eine Gedenktafel enthüllen, die an sein priesterliches Wirken in der Pfarrei Ast erinnert.

 

 

Im Namen der jüngsten Pfarrmitglieder dankten Sophia Sperl und Annalena Stautner dem Geistlichen für dessen Wirken und überreichten einen Blumenstrauß.

 

 

Kirchenpfleger Alois Eiber sagte, dass Arnold mittlerweile ein echter Aster sei. Er kümmere sich nicht nur um das Seelenheil der Aster, sondern habe die Pfarrei stets gut verwaltet und sei mit den Gütern der Kirche verantwortungsbewusst umgegangen. Außerdem werde Arnold als größter Baumeister in die Geschichte der Pfarrei eingehen, sind doch alle Gebäude und Einrichtungen in den vergangenen 55 Jahren renoviert, saniert oder neu gebaut worden. Dabei habe der Geistliche die Finanzen stets im Blick gehabt. „Sie haben alle Aufgaben mit Bravour gemeistert“, sagte Eiber. Arnold habe nicht nur seine Pflicht erfüllt, sondern weitergedacht. „Sie sind ein wahrer Glücksfall für unsere Pfarrei.“ 

 

Der Kirchenpfleger wünschte Arnold „a langs Leben, erhalten Sie sich ihr heiteres Gemüt und vertrauen Sie auf die aufrichtige Freundschaft so vieler Menschen“.

 

Eiber versäumte es nicht, all den Helfern zu danken, die diese kleine Feier möglich gemacht hatten, allen voran den Frauen, die den Blumenteppich gelegt hatten, Lissa und Wolfgang Laubmeier und dem „Team Kirchenbicherl“.

Bei einem Stehempfang klang dieses besondere Jubiläum am Pfarrer-Arnold-Platz aus.

Text und Fotos: Bucher