Fußwallfahrt zum Patrozinium

Die Waldmünchner Pilger mit Stadtpfarrer Wolfgang Häupl.
Die Waldmünchner Pilger mit Stadtpfarrer Wolfgang Häupl.

Mariä Himmelfahrt oder der große Frauentag, wie in Bayern das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel auch genannt wird, wird in der Pfarrei St. Stephan nicht nur als besonderer Feiertag begangen. Schon seit vielen Jahren begeben sich an diesem Tag auch Männer und Frauen der Pfarrgemeinde auf eine Fußwallfahrt zur Wallfahrtskirche Ast. Dort wird an diesem Tag zugleich auch das Patrozinium der Kirche gefeiert.

Stadtpfarrer Wolfgang Häupl hatte auch heuer wieder dazu eingeladen und spendete den Pilgern vor der Wallfahrt vor dem Kirchenportal den Pilgersegen. Wegen Corona waren es nicht so viele wie sonst üblich, die sich mit dem Stadtpfarrer hinter dem Pilgerkreuz versammelten, um auf dem etwa vier Kilometer langen Fußmarsch durch die Stadt, über die Straße nach Hochabrunn und dann den Aster Wald der Muttergottes im Rosenkranz und persönlichem Gebet ihre Bitten anzuvertrauen. Stadtpfarrer Häupl fungierte dabei als Vorbeter, Andreas Dirscherl trug den ganzen Weg das Pilgerkreuz.

 

In Ast wurden die Pilger von Ruhestandspfarrer Raimund Arnold erwartet und zogen mit ihm in die Wallfahrtskirche ein. Den Gottesdienst zelebrierten Arnold und Häupl gemeinsam und unterstrichen dabei auch die Zusammengehörigkeit von Waldmünchen und Ast in einer Pfarreiengemeinschaft.

 

Stadtpfarrer Häupl beleuchtete in seiner Predigt das Leben Mariens, das bestimmt war vom Unterwegssein. Jesus kam unterwegs in Bethlehem zur Welt, mit Josef und dem Kind floh sie nach Ägypten, den heranwachsenden Jesus verlieren die Eltern bei einer Wallfahrt nach Jerusalem, Maria begleitet Jesus auf vielen Wegen und steht am Ende auch unter seinem Kreuz. Schließlich wird Maria nach ihrem Tod in den Himmel aufgenommen, denn für Gott ist nichts unmöglich, so verkündete der Engel schon bei der Verkündigung, dass sie den Sohn Gottes gebären soll. „So hat Gott Maria vor allen Menschen ausgezeichnet und wir dürfen vertrauen, dass sie Begleiterin und Fürsprecherin auf dem Weg durch Höhen und Tiefen unseres Lebens ist“, sagte der Geistliche. Maria kenne unser Menschsein, unsere Freuden und Leiden und wolle Vorbild sein im Glauben. Damit macht sie uns Mut, den Weg des Glaubens konsequent zu gehen. Wir sollen uns öffnen für Gottes Wort, dann kann Gott wie an Maria auch an uns Großes wirken, so der Stadtpfarrer.

 

An Mariä Himmelfahrt ist es Brauch, Kräuter und Blumen, zu Sträußen gebunden, in die Kirche mitzubringen. Zurückverfolgen lässt sich dieser Brauch schon über tausend Jahre, wurden doch Kräuter schon seit Vorzeiten zu Heilzwecken genutzt. Sie sind ein Teil der Schöpfung und ihre Heilkraft kann der ganzen Menschheit dienlich sein. Der Muttergottes, welche ein bedingungsloses Ja gesagt hat zu Gottes Vorsehung, bringen die Menschen die Kräuter und Blumen, um ihren Segen für deren Heilkraft zu erbitten.

 

Fleißige Frauen vom KDFB Ast hatten auch dieses Jahr viele Kräuterbuschen gebunden. Diese Sträußchen konnten von den Kirchgängern und den Pilgern aus Waldmünchen vor dem Gottesdienst erworben werden. Die gesegneten Kräuterbuschen werden in den Häusern aufgehängt und im kommenden Jahr durch neue Buschen ersetzt.

Text und Foto: Elisabeth Ruhland