Der Papst gratulierte per Telegramm

Vor beeindruckender Kulisse durfte Raimund Arnold den Jubiläumsgottesdienst mit seinen Konzelebranten feiern.
Vor beeindruckender Kulisse durfte Raimund Arnold den Jubiläumsgottesdienst mit seinen Konzelebranten feiern.

Pfarrer Raimund Arnold ist seit 60 Jahren Priester und seit 50 Jahren Pfarrer in Ast. Er ist ein Vorbild im Glauben, wie die Gratulanten in Ast unisono betonen.

Vor 60 Jahren hat Bischöflich Geistlicher Rat Pfarrer Raimund Arnold im hohen Dom zu Regensburg Michael Buchberger das Versprechen abgelegt, Gott bedingungslos zu dienen. Nach 60 Jahren kann er nun sein diamantenes Priesterjubiläum feiern, ein wahrhaft außergewöhnliches Jubiläum. 50 Jahre seines priesterlichen Lebens hat er in der Pfarrei Ast verbracht. Er war den Menschen nicht nur Priester und Seelsorger, sondern auch Freund und Mahner. Mit Zuversicht und unerschütterlichem Glauben hat Pfarrer Arnold seinen Dienst im Weinberg Gottes - “manchmal auch im Steinbruch” - gemeistert und das Fundament eines starken Glaubens gelegt.

             Stationen im Leben von Raimund Arnold

Raimund Arnold wurde vor fast 86 Jahren in Weiden geboren.

 

Zunächst war Raimund Arnold als Aushilfe in Neusorg bei Marktredwitz und Kirchenthumbach tätig.
Mit fünf Geschwistern wuchs der Geistliche in einer religiös geprägten Familie auf. Ab 1958 war er sieben Jahre lang Kaplan in Deggendorf St. Martin.
Nach dem Abitur in Weiden studierte Arnold an der damaligen philosophisch-theologischen Hochschule Regensburg.

Ast war die erste und einzige Pfarrstelle des bekennenden Brixen-Liebhabers.

 

 

1955 weihte ihn Bischof Michael Buchberger zum Priester.

 

So kann Raimund Arnold nicht nur 60 Jahre Priestertum, sondern auch 50 Jahre Ortsgeistlicher von Ast feiern.

 


Am vergangenen Sonntag feierte er mit seiner Pfarrgemeinde einen Dankgottesdienst, den Waldmünchens Stadtpfarrer Wolfgang Häupl, Festprediger und Freund Ludwig Bumes, Prälat Hermann Herzig und die Diakone Georg Reitinger und Josef Schlecht gestalteten.

 

Bereits in den frühen Morgenstunden war die ganze Pfarrei auf den Beinen, um für ihren Pfarrer ein unvergessliches Fest vorzubereiten. Kunstvoll gestaltete Blumenteppiche und eine wundervoll geschmückte Pfarrkirche waren das Ergebnis ihrer Arbeit. Die Mitglieder der kirchlichen Gremien und die weltlichen Vereine, die Ministranten und die Ehrengäste zogen, angeführt von der Döferinger Blaskapelle, zum Pfarrhof, um den Jubelpriester abzuholen. Die Festgesellschaft geleitete Arnold mit seinen Konzelebranten in die Wallfahrtskirche.

 

Symbolisch durch die Ortschaften

Auf diesem Weg durchschritt Arnold symbolisch die zwölf Ortschaften der Pfarrei. Denn jede Dorfgemeinschaft fertigte für den Blumenteppich ein Blumenbild. Diese wurden mit Glasobjekten und den Ortsnamen versehen. Stadtpfarrer Wolfgang Häupl überraschte zu Beginn des Gottesdienstes Arnold mit einem Telegramm aus dem Vatikan, das Alfons Feiner vorlas. Darin gratulierte Papst Franziskus und wünschte ihm noch viel Kraft für seinen priesterlichen Dienst.


Festprediger Ludwig Bumes erinnerte, dass Arnold 1955 sein “Adsum” gegeben habe. Damit habe er versprochen, Gott ein Leben lang zu dienen und Menschen für den Glauben zu gewinnen. Dies sei ihm gelungen. “Die Pfarrgemeinde Ast ist dir ans Herz gewachsen” . Mit diesen Worten betonte Bumes die enge Verbindung des Geistlichen mit seiner Pfarrei. Wer so lange Zeit in einer Pfarrei wirke, sei mit ihr verwurzelt. Arnold habe das “Aggiornamento”, das Anpassen der Kirche an heutige Verhältnisse, den Glauben ins Volk zu tragen, sehr ernst genommen. “Euer Pfarrer hat euch viel zugemutet und ihr seid mit ihm gegangen, wenn auch vielleicht manchmal zähneknirschend”. Arnold sei seinem Primizspruch “Betet Brüder und Schwestern, dass mein und euer Opfer wohlgefällig werde bei Gott, dem allmächtigen Vater” sein ganzes Leben gefolgt und habe Menschen für den Glauben begeistert.


Dankbare Pfarrgemeinde

Im Gabengang brachten Jürgen Meixensperger und Gertraud Maier im Namen der Pfarrgemeinde und der weltlichen Vereine ihre Dankbarkeit für 60 Jahre priesterlichen Wirkens - 50 Jahre davon als Pfarrer in Ast - zum Ausdruck. Als besonderes Geschenk widmet ihm die Pfarrgemeinde die erste Station des neu entstehenden Meditationsweges.


Landrat Franz Löffler bezeichnete Pfarrer Arnold als Glücksfall für Ast. Priester sein sei für Arnold nicht nur ein Beruf sondern Berufung. Aus voller Überzeugung gebe Arnold die Begeisterung für Gott weiter. “Er ist Vorbild im Glauben”, sagte Löffler. Seine Wertschätzung ob der 60 Jahre im Weinberg des Herrn brachte auch Waldmünchens Bürgermeister Markus Ackermann zum Ausdruck. Er nannte Arnold einen “Superpfarrer”, einen großen Seelsorger, der den Glauben nicht nur verkündet, sondern vorlebt. Arnold sei ein Priester, der mit seinem Glauben begeistere und überzeuge. “Er ist ein Leuchtturm, der in die Gemeinde hinein strahlt, und damit Wegweiser für die Gläubigen ist”, sagte er. Er gleiche einem Landwirt, der seinen Acker bestellt und ihn gepflegt hat und heute eine gute Ernte einfährt.


Kirchenpfleger Alois Eiber blickte auf die priesterliche Vita des Geistlichen zurück. Besonders hob er Arnolds “baumeisterliche Tätigkeiten” in Ast hervor. Bei Arnold spüre man die Freude am Glauben, die er auch anderen vermittelt habe. Außerdem sei Arnold aus dem gesellschaftlichen Leben von Ast nicht mehr wegzudenken. Keiner kenne die Sorgen und Nöte der Pfarrmitglieder besser als Pfarrer Arnold, erklärte Pfarrgemeinderatssprecherin Gertraud Maier. Er sei den Gläubigen väterlicher Freund geworden.


50 Jahre in Ast seien eine lange Zeit voller Erlebnisse und Erinnerungen. In dieser Zeit hat Arnold junge Menschen für den Glauben begeistert und sie auf ihrem Weg begleitet. Er habe die Pfarrmitglieder stets motiviert und die Pfarrei mit fürsorglicher Zuwendung, aber auch Bestimmtheit zu einer starken Gemeinschaft geformt. Maier dankte dem Geistlichen für die Arbeit “im Weinberg des Herrn”.

Im Anschluss traf man sich zum gemütlichen Beisammensein.

Text und Fotos: Bucher