Singspiel des Aster Kirchenchors wird noch zweimal aufgeführt

Das Singspiel des Aster Kirchenchors „Auf den Spuren der Heiligen und Engel“ war ein riesen Erfolg. Die 600 Zuschauer, die das Glück hatten, Karten für eine der beiden Vorstellungen zu ergattern, waren restlos begeistert. Deshalb gibt es jetzt zwei weitere Vorstellungen: am Mittwoch, 2., und Donnerstag, 3. Oktober. Karten dafür werden heute von 16 bis 18 Uhr im Aster Pfarrheim verkauft.

Noch einmal in die Rollen von Sebastian und Elisabeth zu schlüpfen, war für die zwei Hauptdarsteller Stefan und Heidi Ruhland Ehrensache. Die beiden, die auch im „echten Leben“ miteinander verheiratet sind, spielen im Musical ein Ehepaar, das gemeinsam den Meditationsweg geht.

 

Mehr und mehr wird der Weg für die beiden zu einem inneren Glaubensweg, in dessen Verlauf Elisabeth vom Kinderglauben hin zu einem reifen, freien Glauben im Herzen findet. Sebastian kann sich lösen von den äußeren Strukturen und Gesetzmäßigkeiten der Kirche und der Religion und entdeckt den persönlichen Vater-Mutter-Glauben. Im Interview mit unserer Zeitung erzählen Heidi und Stefan Ruhland, was sie dazu bewogen hat, beim Singspiel mitzumachen, und woher der große Erfolg des Musicals rührt.

 

Heidi und Stefan, ihr seid seit zehn Jahren miteinander verheiratet. Wie ist es für euch, als Ehepaar ein Ehepaar zu spielen?

Heidi: Eher einfach, würde ich sagen. Man weiß ja schon, wie man miteinander umgehen muss.

Stefan: Es ist ganz interessant. Gelegentlich kommt es vor, dass zu Hause einer einen Satz beginnt, der im Singspiel auch vorkommt, und der andere ergänzt ihn dann entsprechend.

 

Könnt ihr euch mit euren Rollen identifizieren?

Heidi: Am Anfang war es eher schwierig, aber mit den intensiven Proben sind wir richtig angekommen in der Rolle. Stefan: Das Spiel hat tatsächlich mehr Tiefgang, als man beim ersten Lesen/Hören realisiert. Gerade bei den Heiligen hört man nach dem vierten Mal immer noch etwas anderes als beim ersten Mal. Oder hört noch einen anderen Sinn dahinter…

 

Habt ihr auch zu Hause geprobt? Wenn ja, wie haben eure Kinder darauf reagiert?

Heidi: Natürlich. Wir haben zu Hause immer wieder den Text geprobt, aufgenommen und wieder und wieder abgespielt. Am Ende konnten unsere Kinder sogar den Text auswendig.

Stefan: Ich habe meinen Text regelmäßig beim Autofahren angehört, damit ich ihn besser lernen konnte. Von den Kindersitzen kam dann regelmäßig: „Papa, nicht schon wiiiieder!“

 

Wie kamt ihr zu den Rollen in dem Stück?

Heidi: Lissa (Laubmeier) hat uns gefragt. Zuerst waren wir sehr überrascht und wir haben etwas gebraucht, bis wir „Ja“ gesagt haben.

Stefan: Vor allem, weil wir ja immer beide weg mussten zu den Proben und den Aufführungen. Mit unseren drei Jungs mussten wir da immer schauen, wie wir es am besten organisieren konnten. Zum Glück haben wir wunderbare Großeltern.

Beide: Für uns ist es eine Ehre, dass uns die Rollen zugetraut werden. Aber wir sehen uns mehr als die begleitenden Darsteller. Die Hauptpersonen sind doch die Engel und Heiligen!

 

Was macht für euch dieses Singspiel aus?

Heidi: Wir wollen alle den Meditationsweg von Ast für die Menschen erlebbar machen und näher bringen – mit allen Sinnen. Nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören und vielleicht auch zu spüren …

Stefan: Wir kannten die Namen der Heiligen natürlich. Trotzdem war uns die Lebensgeschichte bei einigen nicht wirklich bekannt – beziehungsweise deren Botschaft. Ich glaube, jeder Zuhörer kann auch noch etwas Neues entdecken.

 

Woher rührt eurer Meinung nach der große Erfolg des Singspiels?

Heidi: Vom tollen Zusammenspiel von Spielern, Kirchenchor, Musikern und der Beleuchtung. Die Auswahl der Heiligen und Engel ist wunderbar. Jeder gibt seiner Rolle einen einzigartigen Charakter.

Stefan: Unser Chor war schon immer auch eine Familie. Und da wurden die Spieler und Musiker bei den Proben gleich adoptiert. Wir sind ein Laienchor und treffen sicher nicht jeden Ton perfekt. Aber wir hoffen immer, dass wir die Herzen unserer Gäste berühren können. Und wer unsere Lissa (Laubmeier) kennt, der weiß, dass sie immer mit vollem Herzen bei der Sache ist. Stephanie (Mauerer) genauso!

 

Durften eure Kinder beim Singspiel zuschauen?

Heidi: Die beiden Großen haben sogar beim Auftritt des Kinderchores mitgesungen. Sie waren mit Feuereifer dabei. Und dann durften sie auch noch länger wach bleiben als normal...

Stefan: Unser Dreijähriger hat uns in der Generalprobe zugeschaut. Oma hat erzählt, dass er immer wieder sagte: „Da vorne sind Mama und Papa!“

 

Könnt ihr euch vorstellen, noch mal gemeinsam auf der Bühne zu stehen?

Heidi: Vielleicht.

Stefan: Es braucht aber keine „große Rolle“ sein. Außerdem haben wir mit unseren Buben daheim auch manchmal genug Theater (lacht).

 

Habt ihr eine Lieblingsszene im Singspiel?

Beide: Wenn Maria und Jesus auftreten. Das hat schon eine ganz besondere Kraft.

 

Interview: Stephanie Bucher