So fröhlich klingt Ostern

Jesus ist der Größte - und den Kleinen des Aster Kinderchores ist die Freude am Singen anzusehen.
Jesus ist der Größte - und den Kleinen des Aster Kinderchores ist die Freude am Singen anzusehen.

Seit einem guten Jahr bereichert der Kinderchor Ast immer wieder Gottesdienste. Stephanie Mauerer geht es um mehr als Singen.

 

Die fröhlichen Stimmen sind schon im Vorraum zu hören. Und das Empfinden wird im Inneren nicht nur bestätigt, sondern übertroffen: Die Mädchen und Jungen strahlen regelrecht, während sie ein afrikanisches Lied singen.

Im Familiengottesdienst am Ostermontag in Ast hat der Chor seinen nächsten Auftritt. Geprobt wird nach Bedarf, etwa vier bis sechs Mal.
Im Familiengottesdienst am Ostermontag in Ast hat der Chor seinen nächsten Auftritt. Geprobt wird nach Bedarf, etwa vier bis sechs Mal.

Nur noch eine Woche bis Ostern - da “muss” der Aster Kinderchor natürlich noch einmal proben. Und dann sind ausgerechnet einige krank... “Wenn wir im Gottesdienst auch so wenig sind, bekommen wir vielleicht ein Mikrofon”, stellt Stephanie Mauerer ihren Schützlingen in Aussicht.

Mut zusprechen muss sie den acht bis 16 Jungen und Mädchen indes nicht. “Für die Kinder ist es wertvoll, dass sie ihr Singen auch zeigen dürfen”, lautet die Erfahrung der Asterin, die als Religionspädagogin, Klangtherapeutin, Gestaltpädagogin, Musikerin, Bildungsreferentin und Touchlife-Praktikerin breit aufgestellt ist.

Zu sehen, wie sich die Kleinen über und durch das Singen entwickeln, wie dies ihre Persönlichkeit stärkt. Das sind die Erfahrungen, die Stephanie Mauerer motivieren.

Sie habe schon oft erlebt, wie schüchterne Menschen - das trifft auch auf Erwachsene zu - über die Musik aus sich herausgehen.

“Das ist etwas Besonderes.”

RUND UM DEN KINDERCHOR

Chor:

Als Stephanie Mauerer 2016 in ihren Heimatort Ast zurückkehrte, wurde

rasch der Wunsch an sie herangetragen,

sich musikalisch in die Kirchengemeinde einzubringen. Seitdem führt die Religions-

pädagogin und Klangtherapeutin den Kinderchor als Projekt.

Auftritte:

Neben der Gestaltung von verschiedenen Feiern in der

Kirche ist der Chor unter

anderem auch schon beim Kultursommer in Wald-

münchen aufgetreten.

 


Für sie selbst war schon immer klar: “Musik ist einfach meins”. Chor, Klavier, Gitarre... Als sie dann im Sommer 2016 zurück in ihren Heimatort zog, ließen Anfragen nicht lange auf sich warten. Schließlich “gibt es hier viele singfreudige Kinder”, offerierte man ihr. Der Mitgestaltung des Krippenspiels als “Einstiegsprojekt” folgte Ostern “und so ist es weitergegangen”.

 

In den Proben geht es um mehr als “Liedchen trällern”. Stephanie Mauerer möchte auch Inhalte vermitteln. Kindgerecht, versteht sich. So erklärt die Chorleiterin, dass die Menschen Gott zwar nicht sehen könnten. Wenn aber das, was er erschaffen hat, schon so groß und schön sei und man dann wisse, dass Gott noch größer ist... “Groß, größer, am größten” eben, wie es in dem Lied heißt, dass der Chor als Nächstes übt.

 

“Fit” in Glaubensfragen

Warum “wir überhaupt Ostern feiern”, wissen die Steppkes ohnehin. “Weil Jesus auferstanden ist”, lautet die einfache Antwort. “Sie sind in Glaubensfragen echt fit”, anerkennt die Asterin. “Es ist so schön, Musik mit religiösen Botschaften, mit guten Nachrichten, zu verbinden”, sagt Stephanie Mauerer und fügt noch etwas für eine Additionsaufgabe hinzu: “Singen ist wie Medizin.” Die Lieder muss sie manchmal gar nicht bewusst aussuchen, sie “fliegen” ihr zu. Gerne studiert sie auch Mantras mit kurzen Texten ein, die sie für ihr Angebot “Heilsames Singen” ohnehin im Repertoire hat. Gerne singt sie mit den “Kleinen” - mitunter kommen auch Jugendliche - afrikanische Lieder, weil diese eine besondere Lebens- und Schöpfungsfreude ausstrahlen.

 

Die Mädchen und Buben würden sich aber ohnehin beinahe beneidenswert leichttun, Texte und Melodien zu behalten. “Die Lisa ist da super”, lobt die Chorleiterin - allerdings nicht, ohne auf die Talente der anderen zu verweisen. So ist Valentina die Tänzerin und die mit sechs Jahren derzeit Jüngste, Lucia, ist oft die, die am lautesten singt. “Wir sind sehr froh, dass du da bist”, unterstreicht Mauerer.

 

“Singen ist schön und macht Spaß”, finden auch die Brüder Sebastian und Philipp, die sich ganz und gar nicht daran stören, dass sie derzeit die einzigen Jungs sind. “Und nicht nur deshalb eine Bereicherung”.

 

Auswendig ist wichtig

Wichtig ist Stephanie Mauerer, dass die Kinder auswendig singen, damit sie sich “von innen raus” bewegen können. Das werden auch die Gottesdienstbesucher am Montag erleben können, wenn Lieder wie “Wir haben einen Grund zum Feiern”, “A santa sana Jesu” und besagtes “Groß, größer, am größten” erklingen.

 

Ein nächstes Projekt steht erst einmal nicht an, “vielleicht im Sommer”, meint Mauerer, die sich bewusst gegen ein durchgehendes Angebot entschieden hat. Nicht zuletzt, weil der Chor dadurch besonders bleibe und offen - für Neue und Rückkehrer.

 

Die Resonanz nach den Gottesdiensten war immer begeisternd, berichtet sie. Das schönste Kompliment aber begegnet ihr meist unverhofft auf der Straße - immer dann, wenn eines der Kinder fragt, wann denn endlich wieder Probe sei. “Bald”, kann sie dann sagen - und sich freuen.

Text und Bilder: Schoplocher