Tipps fürs gesunde Essen im Alter

Die Senioren konnten verschiedene Brotsorten probieren.
Die Senioren konnten verschiedene Brotsorten probieren.

Wie Genuss im Alltag möglich ist und zugleich den körperlichen Veränderungen beim Älterwerden mit Ernährung und Bewegung begegnet werden kann, zeigt das neue Bildungsangebot “Genussvoll mitten im Leben” des AELF. Die Aktion wendet sich an Menschen ab 65 Jahren, die körperlich und geistig fit sind, nur moderate gesundheitliche Probleme haben und selbstbestimmt ihr Leben gestalten.

Lissa Laubmeier vom AELF Cham erläuterte den zwei Dutzend Senioren, die ins Aster Pfarrheim gekommen waren, die verschiedenen Vorgänge, die das Älterwerden begleiten. Sind es bei einem Säugling noch etwa 10 000 Geschmacksknospen, so hat der Mensch im Alter nur noch etwa 3000. Eine Herausforderung sei der mit zunehmendem Alter sinkende Energieverbrauch und der gleichbleibende Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen und ungesättigten Fettsäuren. Werde genauso wie in jungen Jahren weitergegessen und Ernährung und Bewegung nicht den veränderten Bedürfnissen angepasst, komme es leicht zur Gewichtszunahme mit den damit verbundenen Begleiterscheinungen wie Stoffwechselerkrankungen, Diabetes und Gelenkproblemen. Die Muskelmasse werde weniger, die Fettmasse nimmt zu und Knochenmasse sinkt. Körperliche Veränderungen, so Laubmeier, betreffen außerdem das nachlassende Durstgefühl. Laubmeier hatte zusammen mit Brigitte Stautner, Hauswirtschaftsmeisterin und Ernährungsfachfrau, verschiedene Genussinseln und eine Bewegungsinsel aufgebaut. An der Genussinsel Brot lernten die Teilnehmer Brotsorten und deren Geschmacksunterschiede kennen. Dem Vollkornbrot komme aus ernährungsphysiologischer Sicht eine besondere Bedeutung zu, da es neben Ballaststoffen auch größere Mengen an Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen enthält.

 

Auf der Genussinsel Öle erklärte Stautner, dass eine zu hohe Gesamtfettzufuhr die Entstehung von Übergewicht begünstige. Auch die Zusammensetzung der Fettsäuren und die Fettqualität spiele eine entscheidende Rolle. Rapsöl besitze eine hervorragende Fettqualität und sollte Standardöl in jeder Küche sein.

 

Auf der Genussinsel Kräuter und Gewürze sagte Stautner, dass oft die Wirkung von Kräutern unterschätzt werde. Kräuter seien appetitanregend und wirkten sich positiv auf die Verdauung aus. Durch den Einsatz von Kräutern könne der Salzkonsum reduziert werden. Obst und Gemüse liefern viele Nährstoffe, unterstützen die Verdauung und machen satt. Dazu trage ein hoher Konsum zur Prävention verschiedener Krankheiten bei. Als Empfehlung gab Stautner, pro Tag drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst zu verzehren.

 

An der Genussinsel Milchprodukte erklärte die Ernährungsfachfrau, dass Milchprodukte durch ihren Calciumgehalt die Knochenmasse und die Knochendichte erhöhen. Sie sind aber auch wichtige Eiweiß-und Vitaminlieferanten.

 

An der Genussinsel Trinken empfahl Stautner, eine Flüssigkeitszufuhr über Getränke von eineinhalb Litern pro Tag. Am besten geeignet seien Wasser oder Früchtetees. An der Station Bewegung betonte Lissa Laubmeier, dass ein aktiver Lebensstil die Gesundheit älterer Menschen fördere. Regelmäßige körperliche Aktivität sei für eine selbstständige Lebensführung und lange Mobilität wichtig und verringere das Sturzrisiko.

Text und Foto: Bucher