Götterdämmerung mitten in Ast

Die Prominenz der Antike machte den Weiberfasching des Frauenbunds unsicher.
Die Prominenz der Antike machte den Weiberfasching des Frauenbunds unsicher.

Am unsinnigen Donnerstag sind in Ast jedes Jahr die Weiber los. Der einzige Mann, der bei dem Spektakel zugelassen wird, ist Pfarrer Arnold. Das Motto in diesem Jahr lautete: "Götterdämmerung".

 

 

Götterdämmerung in Ast: Athene, Aphrodite und Dionysos höchstpersönlich sind am unsinnigen Donnerstag vom Olymp herabgestiegen und zum Aster Weiberfasching gekommen. Diana, die Göttin der Jagd zum Beispiel, hatte wegen des närrischen Treibens sogar ein Date mit James Bond verschoben.

 

“Hier gefällt es uns besser als im alten Griechenland”, sagte sie und mischte sich mit ihrem Gefolge mitten unters närrische Volk. Bei genauerem Hinschauen sah die eine oder andere Göttin manchen Frauen aus Spielberg täuschend ähnlich, jedoch hatten die “Olympier” ein Wissen, wie es nur Götter haben können.

 

Sie wussten genauestens darüber Bescheid, was in Ast das ganze Jahr über passiert ist. Etwa, dass Wolfgang I. neuer Weinkönig ist. Ihn, als stattlichen Mann, hätten die Göttinnen nur allzu gerne mit nach Griechenland genommen. Und Fauna, die Tier- und Fruchtbarkeitsgöttin, konnte genauestens vom schlechten Wetter beim Schäfereier Fest berichten.

 

Aphrodite, die Göttin der Schönheit, der Liebe und der sinnlichen Begierde, schaute sich die weibliche Konkurrenz in Ast natürlich ganz genau an. Von Turnstunden hatte sie gehört, in denen sich die Aster fit halten. Von der Bikini-Figur seien die meisten allerdings noch weit entfernt, stellte sie süffisant fest. “Nur weiter immer heiter auf der anstrengenden Schönheitsleiter”, meinte sie mit erhobenem Zeigefinger.

 

“Einsteigen, dabei sein, die Fahrt geht los”, hieß es dann bei der Einlage der Schäfereier Damen. Sie nahmen die Faschingsgäste mit auf eine rasante Achterbahnfahrt auf der Kirmes. Ganz genau musste man hingegen beim Auftritt des Aster Frauenbunds hinschauen, der den Weiberfasching wie immer organisiert hatte. In schwarz-weißen Kostümen ließ sich nur schwer unterscheiden, welches Bein zu wem gehört.

 

Zu Beginn des Abends hatte Frauenbund-Vorsitzende Christina Wutz die Gäste im Pfarrheim begrüßt, unter ihnen Pfarrer Raimund Arnold. Sie dankte dem “Catering-Team” Brigitte Stautner, Lissa Laubmeier, Hannelore Koch, Hildegard Klein, Anna Eiber, Christine Eiber, Johanna Bielmeier und Rita Windmeißer für das reichhaltige Büfett. Sie alle sind Hauswirtschaftsmeisterinnen mit “100-jähriger Berufserfahrung”. Die Mitarbeit der Vorsitzenden sei dagegen abgelehnt worden, da sie weder die Hauswirtschaftsschule besucht habe noch Thermomix und Ingwerreibe besitze.

 

Wie immer sorgte der Musikant Norbert Vogl für die richtig ausgelassene Stimmung und eine stets gefüllte Tanzfläche.

Text und Fotos: Bucher