Momente der Begegnung am Johannifeuer

Große und kleine Gäste blickten fasziniert ins Feuer.
Große und kleine Gäste blickten fasziniert ins Feuer.

Seit ältester Zeit feiern Christen den längsten Tag des Jahres. Auch die Pfarrgemeinde Ast hat am Freitagabend nach alter Tradition haben zum Gedenken an die Geburt Johannes des Täufers das Johannifeuer entzündet. Zahlreiche Dorfbewohner hatten sich deshalb auf der Wiese hinter dem Feuerwehr-Gerätehaus eingefunden, um beim Entzünden des Johannifeuers dabei zu sein. Auch heuer hatte der Pfarrgemeinderat alle nötigen Vorbereitungen zur Johannifeier, bei der auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt war, in die Hand genommen.

Der Brauch, am längsten Tag des Jahres (Sommersonnenwende) ein Feuer zu entzünden, sei ein alter heidnischer Brauch. Das Johannifeuer, so wie man es heute kenne, sei aus dem Lichtfest der Germanen entstanden, erklärte Pfarrer Raimund Arnold, bevor er das Feuer segnete. Er wünschte sich, dass das Sonnwendfest ein Fest der Begegnung sein werde.

 

Die Kirche habe den heidnischen Brauch christianisiert und auf den Geburtstag Johannes des Täufers verlegt, woher der Name Johannifeuer komme. Johannes der Täufer sei sozusagen eine brennende Leuchte gewesen, der hingewiesen habe auf das wahre Licht: auf Jesus Christus. Seine Aufgabe sei es gewesen, vom Licht der Welt zu künden, von dem Licht, das die Menschen weitergeben sollen, und mit dem sie das Leben anderer erhellen und die Finsternis der Welt vertreiben sollen, betonte Arnold.

 

Dieses Licht bedeute Wachstum, Leben, Wärme und Frohsinn. Indem Jesus gesagt habe, ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, wird nicht in Finsternis wandeln, habe er Zeugnis gegeben für sein Wirken. Er sei das Licht der Welt und die Sonne, die alle Finsternis vertreibt.

 

Nach altem Brauch war an der Spitze des aufgeschichteten Holzberges auch eine Figur angebracht, die als Symbol für das Böse mit dem Feuer verbrennen solle, sagte Arnold und schickte die Fackelträger unter Aufsicht von Josef Laubmeier los, das Johannifeuer anzufachen.

 

Text und Foto: Bucher