Diakon Alfons Eiber stellte sich vor

Alfons Eiber (l.) versprach den Gläubigen, ihnen “treu an der Seite von Stadtpfarrer Wolfgang Häupl mit Liebe zu begegnen”.
Alfons Eiber (l.) versprach den Gläubigen, ihnen “treu an der Seite von Stadtpfarrer Wolfgang Häupl mit Liebe zu begegnen”.

Stadtpfarrer Wolfgang Häupl erfuhr vor einigen Monaten, dass der Dienst von Diakon Alfons Eiber in der JVA in Amberg zum 1. August endet. Daraufhin bat er ihn, in der Waldmünchner Seelsorgeeinheit mitzuwirken - und dieser erklärte sich dazu bereit. Aus einem Schreiben des Bischöflichen Ordinariats erfuhr Häupl schließlich, dass Eiber offiziell zur seelsorglichen Mitwirkung in der Pfarreien Waldmünchen mit Kuratbenefizium Herzogau und Ast beauftragt wurde - über die gesetzliche Altersgrenze hinaus, als Diakon im Ruhestand und zum 1. September. Die Bereitschaft Eibers hierzu wurde mit großer Dankbarkeit angenommen.

Er wuchs in Ast auf

Diakon Eiber stellte sich im Anschluss an die einführenden Worte des Stadtpfarrers vor. Er sei 65 Jahre jung und in der Hirschhöfer Mühle in Ast aufgewachsen. Seit 42 Jahren ist er glücklich verheiratet, ist Vater von drei erwachsenen Kindern und Großvater von sieben Enkeln. Sein Theologiestudium absolvierte er größtenteils in Würzburg und in Benediktbeuern. Am 11. Mai 1985 wurde er in Regensburg zum Diakon geweiht. Sein Weihesatz lautete: “Das Gehör hast du mir eingepflanzt, darum sage ich ja, ich komme, deinen Willen zu tun.”


Dieser Satz mache ihm Freude, diese Freude möchte er in Waldmünchen und der Umgebung weiter einbringen und Stadtpfarrer Häupl dabei helfen, dass die Frohe Botschaft der Liebe Gottes zu uns lebendig bleibe und Früchte bei den Menschen hinterlasse. In besonderer Weise sei er durch die Weihe an Christus gebunden und beauftragt worden, die Menschenliebe und die dienende Nähe Jesu erfahrbar zu machen. Er wünscht sich viele Begegnungen, Offenheit und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen und auch Verständnis dafür, dass er nur in bestimmtem Umfang Aufgaben in der Pfarrei übernehmen kann. Er bat die Gläubigen: “Nehmen Sie mich so an, wie ich bin, ich möchte und werde Ihnen als Diener Christi treu an der Seite von Stadtpfarrer Häupl mit Liebe begegnen. Ich freue mich, weiter im Weinberg des Herrn dienen zu können und wünsche uns eine gesegnete Zeit.”


Das Verbot half nichts

Das Evangelium erzählte von der Heilung eines Taubstummen durch Jesus, indem er die Ohren und die Zunge des Kranken berührte. Sein Blick ging zum Himmel, er sprach das Wort “Effata” (“Öffne dich”). Der Taubstumme konnte hören und sprechen. Er verbat den Menschen, dieses Wunder zu erzählen, je mehr er es aber verbot, desto mehr wurde darüber gesprochen.


Die Predigt von Diakon Eiber knüpfte an das Evangelium an. Ob man sich vorstellen könne, nichts mehr zu hören oder sich nicht zu artikulieren, fragte er. Bewusst werde einem das erst, wenn im Alter die Sinne nachließen, man fühle sich oft isoliert und übergangen. Oft werde aber auch zu viel geredet, vor allem in der Öffentlichkeit. Das Gespräch von Mensch zu Mensch komme aber häufig zu kurz. Eiber: “Wir sind taub für den anderen, dessen Nöte und Anliegen. Hören heißt also viel mehr, nämlich sich Zeit nehmen, hinhörend sein, auch mit dem Herzen.”


Die Begegnung im Evangelium sei mehr als nur eine Gefälligkeit gewesen. “Jesus erkannte seine Not, er tut es im Auftrag Gottes, damit der Mensch das Werk seiner Liebe erkennt, dass ihm kein Mensch egal ist.” Die Botschaft an uns laute: “EFFATA, öffne dich mit Ohr und Herz und schiebe den Riegel der Gleichgültigkeit und Selbstherrlichkeit zur Seite.” So werde unser Glaube wach bleiben und unsere Liebe hellhörig.