In der Osternacht gedenkt die Kirche der wunderbaren Errettung und Führung, die Gott in aller Zeit seinem auserwählten Volk zu Teil werden ließ. “Durch den Tod und die Auferstehung des Herrn wurden auch wir in der Taufe aus der Finsternis der Sünde in das Licht der Gnade hinübergeführt”, sagte Pfarrer Raimund Arnold in der Feier der Osternacht in der Aster Wallfahrtskirche. Deshalb gedenken die Gläubigen in der Nacht der Nächte, der Mutter aller Vigilien, auch ihrer eigenen Taufe.
Die Bereitschaft von der Auferstehung durch glaubwürdige Zeugen zu hören, sei Grundlage des Osterglaubens, sagte Pfarrer Arnold. Wie einst die Jünger sollten die Gläubigen die frohe Kunde weitertragen und Zeugnis geben, damit das Geschehen der heiligen Nacht fortgesetzt werde.
Mit der Lichtfeier eröffnete Pfarrer Arnold die Osternacht. Mit seinen Altardienern zog er zum Kirchenportal, segnete das Osterfeuer und entzündete an ihm die Osterkerze. Dieses Osterlicht trug der Priester als Erinnerung an die leuchtende Feuersäule, die den Israeliten den Weg aus der Knechtschaft gewiesen habe, in die dunkle Pfarrkirche. In die stille Prozession rief er das “Lumen Christi” und stimmte den feierlichen Lobpreis auf das Osterlicht an. Die Gläubigen antworteten mit “Deo gratias”. Nach den drei Lesungen und der Frohbotschaft des Herrn segnete Arnold das Tauf- und Osterwasser. “Durch deinen geliebten Sohn steige herab in dieses Wasser die Kraft des Heiligen Geistes, damit alle, die durch die Taufe mit Christus begraben sind in seinen Tod, durch die Taufe mit Christus auferstehen zum ewigen Leben”, sagte er und tauchte die Osterkerze in das Taufbecken. Mit dem gesegneten Wasser besprengte der Geistliche die Gläubigen, die ihr Taufversprechen erneuerten. Mit der Erneuerung des Taufversprechens bekundeten die Kirchenbesucher, mit Christus ein neues Leben einzugehen. Denn die Nacht der Nächte sei verbunden mit einem Heilsversprechen. Die Feier von der Auferstehung Jesu verdränge die Dunkelheit und bringt Licht in die Welt, sagte Pfarrer Arnold in seiner Predigt. Die Nacht und ihr Dunkel hätten durch die Auferstehung Jesu ihre Bedrohlichkeit verloren. Am Ende der Osternacht segnete Arnold die mitgebrachten Osterspeisen. Jeder Gottesdienstbesucher bekam außerdem von den Ministranten ein gefärbtes Osterei.
Text/Foto: Bucher