Er hätte Titel „Superpfarrer“ verdient

Kirchenpfleger Alois Eiber gratuliert BGR Arnold namens der Pfarrei.
Kirchenpfleger Alois Eiber gratuliert BGR Arnold namens der Pfarrei.

“Ast hat nicht nur einen Pfarrer, sondern einen Superpfarrer. Wenn es für einen Geistlichen einen Supermannanzug gäbe, würde dieser Pfarrer Arnold zustehen”, sagte Bürgermeister Markus Ackermann in seiner Laudatio zum 85. Geburtstag des Bischöflich Geistlichen Rates Raimund Arnold.

 

Die ganze Pfarrgemeinde von Ast feierte am Donnerstag mit ihrem Pfarrer dessen 85. Geburtstag. Den Auftakt zur Geburtstagsfeier bildete der Dankgottesdienst, den der Kirchenchor unter Leitung von Lissa Laubmeier mitgestaltete. Beim Eintreten in die Kirche fiel sofort der Blumenteppich vor dem Altar mit der Zahl 85 auf. Auch die Blumendekoration, die der OGV dem Priester zum Geburtstag schenkte, war wunderschön. Im Blumenteppich waren noch einige leere Stellen. Diese Lücken füllten Mitglieder der kirchlichen Gremien und und Kommunionkinder mit Heiligen und Engeln, die Arnold sein ganzes Leben begleitet hatten. Pfarrer Arnold war gerührt und dankte für die große Ehre, die ihm zuteilgeworden sei.

Für die Kirchenverwaltung gratulierte Alois Eiber dem “Herrn Pfarrer” im Namen aller Pfarrangehörigen zum 85. Geburtstag. Er wünschte Gesundheit, Zufriedenheit, weitere Schaffenskraft und Gottes Segen. “Genießen Sie die nächsten Jahre, denn Sie dürfen, sollen, müssen ja zum 1. September in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Und das mit 85 Jahren”, sagte Eiber.

 

Aufgaben haben ihn jung gehalten

Aufzuzählen, was Arnold in Ast seit dem 1. September 1965 schon alles bewegt habe, würde den Rahmen sprengen, sei aber einmalig und spitzenmäßig. Dafür gebühre ihm ein herzliches “Vergelt's Gott”. Aber die Vielzahl der Aufgaben habe ihn jung gehalten. “Sie haben damit ihre Lebensaufgabe mehr als 100 Prozent erfüllt”, so der Kirchenpfleger an den Jubilar gewandt.

 

Weil Pfarrer Arnold im Vorfeld verlauten hatte lassen,dass er keine Geburtstagsgeschenke wolle und man aus Gesprächen mit ihm erfahren hatte, dass er schon lange den Wunsch hege, eine Verbindung von der Kirche zur Frauenbrünnl-Kapelle in Form eines Besinnungs- und Meditationsweges zu schaffen, werde man heute mit den Geburtstagsgeschenken den Grundstein legen.

 

Dem Wunsch des Pfarrers, keine große Feier zu halten, sich aber dennoch zu treffen, damit jeder seine Glückwünsche aussprechen konnte, lud Eiber zum Stehempfang ins Pfarrheim ein. “Wir wollen heute mit dir feiern, weil heute dein Geburtstag ist, weil du was Besonderes bist”, dieses Ständchen brachte der Aster Kirchenchor dem Pfarrer als Geschenk dar.

 

Bürgermeister Markus Ackermann gratulierte dem Ehrenbürger der Pfarrei Ast und der Stadt Waldmünchen. Unglaubliche 59 Jahre sei Pfarrer Arnold nun schon als Priester tätig, davon 49 Jahre in Ast. 49 Jahre “durchzuarbeiten”, finde man im bürgerlichen Leben kaum. “Wie schafft es ein Mensch, eine anerkannte und geschätzte Persönlichkeit wie Arnold zu werden?” fragte Ackermann. Die Antwort: Ein großartiger Seelsorger, der nicht nur den Glauben verkünde, sondern auch lebe, ein Freund und Weggefährte, Miterzieher, der Wege ins Leben baue.

 

Arnold sei aber auch ein Gestalter des gesellschaftlichen Lebens, der viele Netzwerke und Vereine aufgebaut habe. Er sei immer im gesellschaftlichen Leben präsent gewesen und habe Verantwortung übernommen. Als großartiger, ehrlicher und aufrichtiger Mensch habe er segensreich in Ast gewirkt. Dafür müsse er eigentlich den Titel “Superpfarrer” erhalten, denn er sei ein markanter Leuchtturm, der weit über die Region hinaus strahle. “Nehmen wir uns ein Beispiel an diesem Mann, der sein Leben lang christliches und bürgerliches Engagement sein eigen nennt.”

 

Pfarrer in Rufbereitschaft

Pfarrgemeinderatssprecherin Gertraud Maier bedankte sich bei Pfarrer Arnold, der durch sein Engagement für eine lebendige Pfarrgemeinde gesorgt habe. CSU-Ortsvorsitzender Josef Haller dankte namens seiner Partei dem Ehrenmitglied und wünschte ihm, dass er die Früchte seiner Arbeit nun endlich genießen könne.

 

Arnold war überwältigt, ob der vielen Glückwünsche. Wie man wisse, sei er ja nicht der Pfarrer, sondern der Pfarradministrator und ab 1. September Pfarrer i.R., was für ihn, Pfarrer in Rufbereitschaft bedeute. Mit dem Waldmünchner Stadtpfarrer Wolfgang Häupl habe er vereinbart, dass er, wenn Not am Mann sei, immer mithelfen würde. Und, so Arnold, schmunzelnd: Den Pfarrbrief für Ast mach' ich natürlich noch selbst, denn eine Beschäftigung braucht man ja.” Erfreut zeigte er sich, dass ihm auch Gläubige aus der Expositur Biberbach, bei der er 45 Jahre priesterlich wirkte, die Aufwartung machten. Auch freute es ihn, dass unter den Gratulanten Pfarrer Albert Hölzl aus der Pfarreiengemeinschaft Tiefenbach-Treffelstein-Biberbach und Bürgermeister Helmut Heumann waren. “Priester ist man immer. Ob aber Rom oder Regensburg den Titel Superpriester genehmigen, das glaub ich nicht”, schmunzelte Pfarrer Arnold zum Schluss.

Text/Fotos:Bucher